Was für ein wunderbares Gericht für
kalte Wintertage!
Wir denken ja immer, Chili con Carne
kommt aus Mittel/Südamerika, vornehmlich aus Mexico. Aber nein, das
stimmt nicht, der Ursprung liegt in Texas, bei den Viehhirten, den
echten Cowboys!
Könnt ihr euch vorstellen, daß die
einen Fleischwolf dabei hatten? Nein? Hatten sie auch nicht!
Also verwendeten sie auch kein
Hackfleisch, jedenfalls nicht das, was wir unter Hackfleisch
verstehen. Also das, was wir hier so praktisch beim Metzger holen, im
besten Falle frisch vor unseren Augen durchgedreht von einem Stück
Fleisch, das wir selber ausgesucht haben.
Die meisten von uns werden jedoch oft
auf die abgepackte Variante zurückgreifen, warum auch nicht.
Doch zurück zu den Cowboys. Die
hackten ihr Fleisch selber. Mit einem großen Messer. So fein wie
möglich. Aber eben gehackt, nicht durchgedreht. Und wenn nicht
soviel Zeit war, dann blieben die Fleischstücke auch schon mal
größer.
Was die Cowboys jedoch bei sich hatte,
das waren Dosenbohnen, genauer gesagt die roten, die Kidneybohnen.
Eventuell auch Tomaten und eben Chilischoten.
Fett war ebenfalls vorhanden, notfalls
vom mitgenommenen bzw. selber soeben geschlachteten Fleisch. Dieses
wurde in dem großen Kessel über offenem Feuer ausgelassen, dann
kamen, wenn vorhanden, wilde Zwiebeln oder Lauch dazu und wurden kurz
angeröstet. Und dann das klein gehackte Fleisch. Man liess das
Fleisch braun anbraten, dann kamen die Tomaten, falls vorhanden, und
die Dosenbohnen dazu und es wurde mit Wasser aufgefüllt.
Chilischoten nach Verträglichkeit dazu und Salz, falls die Cowboys
nicht vergessen hatten, das mitzunehmen.
Dann wurde das Chili auf dem offenen
Feuer lange durchgekocht, bis eine sämige, dickliche Konsistenz
entstanden war und in Bleckschüsslen serviert.
Wer die Möglichkeit hat, sollte es
ruhig mal probieren, besonders auf offenem Feuer gekocht, es bekommt
einen ganz eigenen Geschmack!
Wir haben es heute einfacher und ich
will euch jetzt mein Rezept für Chili vorstellen:
Ich brate 500 Gramm Rinderhack in einer
heisse Pfanne an, meist hat das Fleisch genug Fett, daß man auf
weiteres Öl verzichten kann, falls das nicht der Fall ist, gebe ich
ein wenig Olivenöl dazu. Dann wandert das krümelig und braun
angebratene Fleisch in einen großen Topf.
Jetzt brate ich grob gewürfelte
Zwiebeln in der gleichen Pfanne an, lasse auch die leicht braun
werden. Wenn sie anfangen, braun zu werden, gebe ich ein paar grob
zerteilte Knoblauchzehen dazu, aufpassen, daß die nicht zu dunkel
werden!
Jetzt kommt Tomatenmark dazu, etwa 2-3
Esslöffel, das ich ganz leicht mit anröste und dann mit ein wenig
Wasser auffülle. Diese Mischung gebe ich zu dem Hackfleisch in den
Topf, ausserdem 1 Dose Kidneybohnen (unter fliessend Wasser
abgespült), 1 Dose Mais, 1 Dose gehackte Tomaten, sowie je 1
Teelöffel Salz, Zucker, Kreuzkümmel, 2 Lorbeerblätter, ½ Tafel
Bitterschokolade (70%) und 2-3 Chilischoten, je nachdem, wie scharf
diese sind (frische kann man vorsichtig probieren, getrocknete Chilis
lieber eine zu wenig zugeben als eine zuviel!), fülle alles mit
Wasser auf, bis es gut bedeckt ist und dann ab damit in den 180 Grad
heissen Ofen.
Dort darf das Chili mindestens 2
Stunden, besser 3-4 Stunden im offenen Topf köcheln. Wenn die
Oberfläche zu dunkel wird, umrühren, damit sich die Röststoffe
verteilen!
Durch die lange Garzeit verbinden sich
alle Aromen optimal.
Am besten schmeckt das Chili, wenn es
abgekühlt und wieder aufgewärmt wird, manche essen gerne Reis dazu,
ich bin jedoch Purist und brauche nur ein gutes Brot dazu!
Guten Appetit!
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