Sonntag, 6. Januar 2013

Chili con Carne

Was für ein wunderbares Gericht für kalte Wintertage!

Wir denken ja immer, Chili con Carne kommt aus Mittel/Südamerika, vornehmlich aus Mexico. Aber nein, das stimmt nicht, der Ursprung liegt in Texas, bei den Viehhirten, den echten Cowboys!
Könnt ihr euch vorstellen, daß die einen Fleischwolf dabei hatten? Nein? Hatten sie auch nicht!

Also verwendeten sie auch kein Hackfleisch, jedenfalls nicht das, was wir unter Hackfleisch verstehen. Also das, was wir hier so praktisch beim Metzger holen, im besten Falle frisch vor unseren Augen durchgedreht von einem Stück Fleisch, das wir selber ausgesucht haben.
Die meisten von uns werden jedoch oft auf die abgepackte Variante zurückgreifen, warum auch nicht.
Doch zurück zu den Cowboys. Die hackten ihr Fleisch selber. Mit einem großen Messer. So fein wie möglich. Aber eben gehackt, nicht durchgedreht. Und wenn nicht soviel Zeit war, dann blieben die Fleischstücke auch schon mal größer.
Was die Cowboys jedoch bei sich hatte, das waren Dosenbohnen, genauer gesagt die roten, die Kidneybohnen. Eventuell auch Tomaten und eben Chilischoten.
Fett war ebenfalls vorhanden, notfalls vom mitgenommenen bzw. selber soeben geschlachteten Fleisch. Dieses wurde in dem großen Kessel über offenem Feuer ausgelassen, dann kamen, wenn vorhanden, wilde Zwiebeln oder Lauch dazu und wurden kurz angeröstet. Und dann das klein gehackte Fleisch. Man liess das Fleisch braun anbraten, dann kamen die Tomaten, falls vorhanden, und die Dosenbohnen dazu und es wurde mit Wasser aufgefüllt. Chilischoten nach Verträglichkeit dazu und Salz, falls die Cowboys nicht vergessen hatten, das mitzunehmen.
Dann wurde das Chili auf dem offenen Feuer lange durchgekocht, bis eine sämige, dickliche Konsistenz entstanden war und in Bleckschüsslen serviert.
Wer die Möglichkeit hat, sollte es ruhig mal probieren, besonders auf offenem Feuer gekocht, es bekommt einen ganz eigenen Geschmack!

Wir haben es heute einfacher und ich will euch jetzt mein Rezept für Chili vorstellen:

Ich brate 500 Gramm Rinderhack in einer heisse Pfanne an, meist hat das Fleisch genug Fett, daß man auf weiteres Öl verzichten kann, falls das nicht der Fall ist, gebe ich ein wenig Olivenöl dazu. Dann wandert das krümelig und braun angebratene Fleisch in einen großen Topf.
Jetzt brate ich grob gewürfelte Zwiebeln in der gleichen Pfanne an, lasse auch die leicht braun werden. Wenn sie anfangen, braun zu werden, gebe ich ein paar grob zerteilte Knoblauchzehen dazu, aufpassen, daß die nicht zu dunkel werden!
Jetzt kommt Tomatenmark dazu, etwa 2-3 Esslöffel, das ich ganz leicht mit anröste und dann mit ein wenig Wasser auffülle. Diese Mischung gebe ich zu dem Hackfleisch in den Topf, ausserdem 1 Dose Kidneybohnen (unter fliessend Wasser abgespült), 1 Dose Mais, 1 Dose gehackte Tomaten, sowie je 1 Teelöffel Salz, Zucker, Kreuzkümmel, 2 Lorbeerblätter, ½ Tafel Bitterschokolade (70%) und 2-3 Chilischoten, je nachdem, wie scharf diese sind (frische kann man vorsichtig probieren, getrocknete Chilis lieber eine zu wenig zugeben als eine zuviel!), fülle alles mit Wasser auf, bis es gut bedeckt ist und dann ab damit in den 180 Grad heissen Ofen.
Dort darf das Chili mindestens 2 Stunden, besser 3-4 Stunden im offenen Topf köcheln. Wenn die Oberfläche zu dunkel wird, umrühren, damit sich die Röststoffe verteilen!
Durch die lange Garzeit verbinden sich alle Aromen optimal.
Am besten schmeckt das Chili, wenn es abgekühlt und wieder aufgewärmt wird, manche essen gerne Reis dazu, ich bin jedoch Purist und brauche nur ein gutes Brot dazu!
Guten Appetit!

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