Donnerstag, 3. Januar 2013

Chinesisches Abenteuer, Teil 1

Vor einigen Jahren hatte ich das Glück, in eine chínesische Stadt, Xiamen, reisen zu können. Ich verbrachte dort mit meinem damaligen Freund zwei unter anderem sehr kulinarisch geprägte Wochen, die ich euch nun gerne schildere!


Gebrauchsanweisung für dieses Kapitel:

1. Wer gerade Hunger hat, sollte vor dem Weiterlesen besser erst etwas essen.
2. Auch, wer noch keinen Hunger hat, sollte vorbeugend etwas essen. Oder zumindest
Eßbares in Reichweite haben.
Eventuelle Risiken und Nebenwirkungen bei Nichtbeachtung der Gebrauchsanweisung:
Sichere allgemeine Verzweiflung, Magenknurren, übermäßiger Speichelfluß, in seltenen Fällen wurde das das Angreifen einer unschuldigen Tischplatte mit dem menschlichen Beißwerkzeug beobachtet.
Gegenmaßnahmen, wenn Nebenwirkungen auftreten: siehe Punkt 1 der Gebrauchanweisung.


Chinesische Küche und andere kulinarische Höhenflüge

Aufgrund abendlicher Völlereien fällt Frühstück (fast) grundsätzlich aus, bzw. besteht nur aus Kaffee oder Tee. Gegen Mittag oder am frühem Nachmittag hab ich dann schon Appetit auf ein Portiönchen Schnell-Nudeln, das sind die, wo man einfach nur heißes Wasser aufgießt und schon sind sie fertig. Die gibt es hier in ca. tausend Varianten, eine besser als die andere - ich probiere etliche, fast jeden Tag eine andere.

Am ersten Abend landen wir - na wo wohl - beim Japaner!
Und suchen aus:

Gegrillter Aal
Scharfe Champignons
Gegrillte Rindfleischspieße
Spinatsalat
Riesengambas, auch gegrillt
Spieße aus ich weiß nicht was, aber sehr lecker (nix weiß ob Fisch, Fleisch oder was sonst!!)
Und alles ist superlecker!

Am zweiten Abend - ich fasse es nicht - wir gehen zum Italiener (E.'s Kollegen sind dabei und die wollen Pizza), also Pizza und Salat, aber gut.

Und dann, am dritten Abend - endlich - Chinesisch!

Das Bestellen gestaltet sich etwas schwierig. Die Karte ist zwar zweisprachig, d.h. chinesisch und englisch und man braucht nur draufzeigen, und der Kellner weiß Bescheid. Aber nur teilweise. Wir bestellen Fisch - und die Kellnerin malt Fische auf einen Zettel, große und kleine Fische. Soweit verstehen wir ja noch und deuten auf den kleinen Fisch. Dann schreibt sie ca. Gewicht dazu, auch das verstehen wir und zeigen auf 500 gr..Aber dann kommt sie nochmal wieder und wir wissen wirklich nicht mehr, was sie nun meint. Ein anderer Gast, Europäer, der aber die hiesige Sprache spricht, kommt uns und den diversen Kellnern, die mittlerweile um unseren Tisch versammelt sind, zur Hilfe. Der Fisch hat halt nicht 500 sondern 750 gr. Und sie wollen nur wissen, ob dies auch ok ist. Ich glaube, ich muß doch diese Sprache lernen. Auch bei der Weinbestellung hilft uns dieser nette Mensch, Bier kann ja mittlerweile sogar ich bestellen, aber ich will doch kein Bier trinken.






Als erstes werden die obligatorischen Erdnüsse gebracht und ein eingelegtes Gemüse (fragt mich nicht, was, ich glaube, es ist eine Kohlsorte), süß-sauer eingelegt, sehr erfrischend. Und dann kommen unsere Shrimps, gebratener Reis, Kohlgemüse und besagter Fisch in einer traumhaft guten Sojabohnen-Sauce, ein Gedicht. Wir schlemmen und genießen.

Und nach dem Essen gehen wir als Kontrastprogramm zum "Londoner“, ein englischer Pub mit Billardtisch und netter Atmosphäre. Abwechslung muß sein.

Dann gibt es ja noch das Marco Polo Hotel, gegenüber unserem Appartment, dort hat E. eine Weile gewohnt. Ein Super-Hotel mit Super-Küche. Auch das muß natürlich getestet werden. Es gibt ein Restaurant sowie einen Buffet-Saal. Also, erstmal probieren wir das Restaurant aus:

Wir bestellen:

Fritierten Fisch in Orangen-Sauce (grandios!)
Rindfleisch in Austern-Sauce mit Frühlingszwiebeln
Huhn mit Zwiebelchen und Bohnen-Sauce auf dem Sizzling-Dish (ein Eisenpfännchen, das brutzelnd an den Tisch gebracht wird)
Gebratener Reis
Und weil's so supergut ist - nochmal Fisch in Orangen-Sauce

Bevor diese Schlemmereien jedoch serviert werden, kommt ein Vorspeisen-Wägelchen mit verschiedenen Tellern zu uns. E. wählt etwas aus. Das Etwas ist undefinierbar. Es steht aber ein Schild dran, worauf steht "Duck, boneless", also "Ente ohne Knochen". Also, nach Ente sieht das nicht aus, auch nicht nach Fleisch. Eher wie kleine gelbe Plastikspiralen. Egal, wir probieren. Knorpelige Konsistenz. Ziemlich scharf. Wir betrachten die Gebilde genauer. Und kommen drauf - das sind Entenfüße! Nicht wirklich unser Geschmack, wissen wir jetzt!
Aber alles andere ist superlecker!

Am nächsten Abend ist das Buffet des Marco Polo dran:

Hier gibt es asiatische und europäische Gerichte und ich stürze mich begeistert auf Fisch jeglicher Zubereitung: zunächst mal fantastischer roher Lachs, frischer als hier geht es nicht. Marinierte Muscheln sowie Jakobsmuscheln, Krebse, Gambas, Fisch mediterran, Lebercreme, Ente a l'Orange und ich, ja ich, nehme gleich zweimal Nachtisch, sowas ähnliches wie mein amerikanischer Puffreiskuchen, anders und doch ähnlich, einfach hmmm! Muss als Beschreibung reichen!

Und weils so schön war, nochmal Buffet: Roher Lachs, Riesengarnelen, Marinierte Jakobsmuscheln, gratinierte Jakobsmuscheln, überbackene Muscheln, Kokos-Shrimps, Fischsalat mit Hirse, Glasnudelsalat, Fischspieß mit Tomaten und Oliven, als Nachtisch Petit Fours und Pralinen.

Ich werde immer dicker!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen