Donnerstag, 3. Januar 2013

Schmuddelwetter, kalt und nass....

was gibt es da besseres als ein schönes Schmorgericht, das einen dann von innen wärmt und Glückgefühle auslöst?
Also habe ich heute mal wieder mein Gulasch vorbereitet – zu dumm nur, daß es erst morgen wirklich fertig ist!
Aber das Wetter soll so bleiben und alleine die anregenden Düfte aus dem Ofen steigern die Vorfreude auf morgen!

Zuerst habe ich beim Metzger 1,5 kg Rinderhüfte gekauft. Die Verkäuferin war sehr nett und hat mir das Fleisch nach meinen Wünschen gewürfelt, normalerweise mache ich das selbst.
Das Fleisch habe ich dann in heissem Olivenöl in 4 Portionen in einer schweren Pfanne rundrum schön braun angebraten. Jede fertig angebratene Portion landete in einem großen Bräter/Schmortopf.
Dann habe ich gute 150 Gramm mageren gewürfelten Speck ebenfalls in der Pfanne angebraten, nicht zu kross, und zu dem Fleisch gegeben. Dann ein ganzes Netz grob gewürfelte Zwiebeln (die waren richtig scharf, heul!) ebenso in der Pfanne angebraten, bis sie hellbraun waren, und zum Fleisch gegeben.
Wenn man mag, kann man mit den Zwiebeln auch einige grob zerkleinerte Knoblauchzehen mitbraten.
Den Bratensatz habe ich mit einer ¼ Tube Tomatenmark los gekocht, mit etwas Wasser abgelöscht und das ganze zum Fleisch gegeben.
Wenn keine Kinder mitessen, dann fülle ich mit einer halben Flasche kräftigem Rotwein sowie Wasser auf, bis das Fleisch gut bedeckt ist (heute habe ich nur Wasser genommen).
Je ein Esslöffel Salz, Zucker und Pfeffer, 3 Esslöffel edelsüssen Paprika und ¼ Teelöffel Zimtpulver dazu, sowie 2 Lorbeerblätter und eine halbe Tafel edelbittere Schokolade (mindestens 65% Kakao, besser 75%) und dann bei 180 Grad in den Ofen – Topf offen lassen!
Und jetzt schmort das Fleisch für insgesamt 5 Stunden dort vor sich hin. Feine Düfte kommen aus dem Ofen!
Nach den 5 Stunden mache ich den Ofen aus, lasse den Topf aber noch drin stehen. Füge noch geviertelte braune Champignons dazu und probiere die Sauce schon mal. Eventuell muss ich ein wenig nachsalzen.
Dann lasse ich das Gulasch über Nacht im Ofen stehen, um es am nächsten Tag wieder warm zu machen. Die Sauce sollte durch die vielen zerkochten Zwiebeln bereits sämig genug sein. Falls sie doch noch zu flüssig sein sollte, kann man sie nun noch mit ein wenig Saucenbinder andicken (ich mache das nicht, da es den Geschmack verändert).

Ich liebe so ein Gulasch! Man kann es gut variieren, indem man z.B. nur mit Rotwein auffüllt, dann hat man ein wunderbares Boeuf Bourgignon.
Oder man gibt frische rote Paprika dazu und lässt diese mitschmoren. Wenn man die Paprikahaut nicht verträgt, kann man diese vorher mit einem Sparschäler entfernen oder aber im Ofen bei Höchsttemperatur rösten, bis die Haut schwarz ist und Blasen wirft, dann rausnehmen und ein nasses Geschirrtuch auflegen – nach ein paar Minuten kann man dann die Haut recht einfach abziehen.
Manche mögen Kümmel am Gulasch, allerdings sollte man Kümmelpulver nehmen und nicht die ganzen Körner, damit man nicht ständig darauf beisst.
Schärfe in Form von Chilipulver darf man natürlich auch dazu geben.

Manchmal mache ich aus dem fertigen Gulasch auch ein Szegedinger Gulasch. Dafür koche in einem Extratopf Sauerkraut, das ich recht süsslich abschmecke. Dann mische ich das Gulasch mit dem Sauerkraut und lasse es zusammen nochmal aufköcheln. Wunderbar!
Der Winter hat doch schöne Seiten!

Zum Gulasch serviere ich Kartoffel- oder Semmelknödel oder Salzkartoffeln oder Nudeln.

Und heute war mir nach Rotkohl. Manchen ist es zuviel Arbeit, das selber zu machen, dabei ist es ganz einfach, wenn man den Rotkohl erstmal klein geschnitten hat.
Glücklich, wer eine Küchenmaschine hat, die einem diese Arbeit abnimmt!
Falls man so einen Helfer nicht hat, dann muss man selber schneiden. Am besten den Kopf achteln und dann in feine Streifen schneiden.
Ich dünste 2 fein geschnittene Zwiebeln in Schmalz (von Schwein, Ente oder Gans, ohne Grieben!) an, dann füge ich das fein geschnittene Rotkohl (mittelgroßer Kopf) dazu sowie einen großen gewürfelten Apfel und ein kleines Glas Johannisbeergelee. 2 Teelöffel Salz, 5 Nelken, 2 Lorbeerblätter, 1 Teelöffel Piment sowie ½ Teelöffel Zimt würzen mein Rotkohl, der jetzt unter Zugabe von ca. ¼ Liter Wasser sanft 1 – 1,5 Stunden im geschlossenen Topf vor sich hin schmurgeln darf. Nach Bedarf auch länger, wenn man es sehr weich mag. Zum Abschluss abschmecken, eventuell nachwürzen und über Nacht durchziehen lassen. Aufgewärmt am nächsten Tag ein Hochgenuss!

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